Montmorency Kirschen: Das Superfood mit gesundem Mehrwert

Montmorency-Kirschen werden hauptsächlich in den USA im Bundestaat Michigan angebaut. Sie profitieren dort von einem einzigartig milden Klima, das durch die 5 großen Seen entsteht. Kombiniert mit den nährstoffreichen Ackerflächen bietet die Region der Montmorency Kirsche ideale Wachstumsbedingungen. Dadurch erreicht diese Sorte eine beispiellos hohe, natürliche Nährstoffdichte.

Kirschbäume auf einer Plantage

In Asien und Europa sind mehr als 30 wilde Kirscharten bekannt1. Davon werden weltweit fast ausschließlich die Arten Prunus avium und Prunus cerasus angebaut. Die P. avium wird landläufig als Süßkirsche bezeichnet und P. cerasus als Sauerkirsche2. Schon die Römer züchteten und verbreiteten die Kirschen in Europa1. Dabei stammt die Sorte Montmorency wahrscheinlich von einer 400 Jahre alten französischen Schattenmorelle ab1.

Die Königin der Sauerkirschsorten

Die Montmorency Kirsche gehört zu den Sauerkirschen. Während Süßkirschen meist frisch verzehrt werden, werden Sauerkirschen meist vor dem Verzehr verarbeitet1. Süßkirschen wurden nach dem Aussehen und dem Geschmack gezüchtet. Im Gegensatz dazu sollen Sauerkirschen vor allem einen hohen Gehalt an bioaktiven Stoffen enthalten1. Wegen genau dieser gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe, über die in den letzten Jahren viel berichtet wurde, wird die Montmorency Kirsche immer häufiger als Superfood bezeichnet3.

Desweiteren überzeugt die Montmorency Kirsche durch ihr besonders wertvolles Nährstoffprofil. Sie weist einen außergewöhnlich hohen Anteil, sowie ein besonders breites Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen, Polyphenolen und speziell Anthozyanen auf, worauf sich auch nicht zuletzt das enorme antioxidative Potential der Montmorency zurückführen lässt4. Daraus ergibt sich auch ihr hoher ORAC- Wert. Der ORAC-Wert bestimmt die antioxidative Kraft eines Lebensmittels. Je höher der ORAC-Wert ist, desto besser und stärker wirkt das Lebensmittel auch gegen freie Radikale. In bestimmten Montmorency Sauerkirschsaftkonzentrat Produkten konnte ein ORAC-Wert von über 12.000 ORAC Einheiten gemessen werden.

Außerdem weisen Montmorency-Sauerkirschen im Vergleich zu anderen Sauerkirschsorten einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Melatonin auf4. Melatonin, auch als das Schlafhormon bezeichnet, beeinflusst unseren Schlaf-Wachrhythmus5. Bei einem Mangel von Melatonin kommt es häufig zu Schlafstörungen (siehe auch Gesunder Schlaf )5. Der jeweilige Anteil an Melatonin und dadurch auch die positiven Auswirkungen auf die Schlafqualität schwanken sehr stark unter den einzelnen Sauerkirschsorten. Dabei enthalten Süßkirschen im Vergleich zu Sauerkirschen kaum Melatonin6.

Zu Unrecht unterschätzt: Die Montmorency-Sauerkirsche

Die Montmorency-Sauerkirsche bietet eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe für die Gesundheit. Trotzdem wird sie nur selten in einem Atemzug mit bekannteren Superfoods wie Heidel- oder Aroniabeeren genannt. Dabei steht sie diesen Lebensmitteln im Hinblick auf ihren gesundheitlichen Nutzen in nichts nach und wird hoffentlich zukünftig etwas mehr der ihr zustehenden Aufmerksamkeit erfahren.

Quellen

  1. Blando F, Oomah BD. Sweet and sour cherries: Origin, distribution, nutritional composition and health benefits. Vol. 86, Trends in Food Science and Technology. Elsevier Ltd; 2019. p. 517–29.
  2. Hummer K, Janick J. Genetics and Genomics of Rosaceae. Genetics and Genomics of Rosaceae. Springer New York; 2009.
  3. Alba C MA, Daya M, Franck C. Tart Cherries and health: Current knowledge and need for a better understanding of the fate of phytochemicals in the human gastrointestinal tract. Vol. 59, Critical Reviews in Food Science and Nutrition. Taylor and Francis Inc.; 2019. p. 626–38.
  4. Burkhardt S, Xian Tan D, Manchester LC, diger Hardeland R, Reiter RJ. Detection and Quantification of the Antioxidant Melatonin in Montmorency and Balaton Tart Cherries (Prunus cerasus). 2001;
  5. Zisapel N. New perspectives on the role of melatonin in human sleep, circadian rhythms and their regulation. Vol. 175, British Journal of Pharmacology. John Wiley and Sons Inc.; 2018. p. 3190–9.
  6. Burkhardt, S., Dun Xian Tan, Manchester, L. C., Hardeland, R., & Reiter, R. J. (2001). Detection and quantification of the antioxidant melatonin in Montmorency and Balaton tart cherries (Prunus cerasus). Journal of Agricultural and Food Chemistry, 49, 4898–4902.
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