Herausragender ORAC-Wert

Antioxidantien in der Montmorency Sauerkirsche

Die Montmorency Kirsche gehört zu den Früchten mit dem höchsten Anteil an Antioxidantien. So enthalten sie unter anderem wichtige Vitamine wie Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E. Diese sind äußerst potenten Antioxidantien. Der Tagesbedarf mancher Montmorency-Präparate deckt den täglichen Tagesbedarf an Vitamin C um bis zu 50%. Das ist unter anderem einer der Gründe, warum die Montmorency Kirsche bei der Gichttherapie eingesetzt wird. 1–8

Die zweite große Gruppe der Antioxidantien in der Montmorency Kirsche sind die Anthozyane wie Anthozyan 1, Antirrhinin, Peonidin und Cyanidin. Vor allem Anthozyan 1 und Antirrhinin sind in großen Mengen vorhanden, was die Montmorency Kirsche vom Profil der Antioxidantien hervorhebt. Damit lässt sich auch der besonders hohe ORAC-Wert von bis zu 12 800 Einheiten erklären. Der Vergleich mit anderen Früchten zeigt daher einen überdurchschnittlich hohen ORAC-Wert, der bei rund 12.800 Einheiten je 100 g liegt.3–6,9,10

Eine Studie ergab, dass Montmorency-Sauerkirschen auf der Liste der 50 Nahrungsmittel mit dem höchsten antioxidativen Potential auf Platz 14 stehen. Rotwein, dunkle Schokolade und Orangensaft, die sonst vorrangig in diesem Zusammenhang genannt werden, lagen weit dahinter! Dazu sollte man wissen, was der ORAC-Wert ist und was er aussagt.11

Was ist der ORAC-Wert?

ORAC ist die Abkürzung für den etwas sperrigen englischen Fachterminus „Oxygen Radical Absorbance Capacity“. ORAC bezeichnet die Fähigkeit eines natürlichen Lebensmittels, Sauerstoffradikale, auch als freie Radikale bekannt, zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Dabei ist der sog. ORAC-Test ein Parameter zur Bestimmung der antioxidativen Kapazität pflanzlicher Lebensmittel. Ein direkter Bezug des ORAC-Wertes zum biologischen, antioxidativen Nutzen ist damit leider nicht möglich. Daher wurde er als offizieller Indikator 2012 abgeschafft. Allerdings sind die Bioverfügbarkeiten von Anthozyanen und vieler Vitamine gut und es gibt Korrelationen zwischen dem ORAC und Studien zur Gesundheit. Als Indikator für den Gehalt von wichtigen sekundären Pflanzenstoffen kann er dementsprechend genutzt werden, obgleich seine Bedeutung für die Gesundheit nicht überschätzt werden sollte. 12–15

Was sind freie Radikale?

In unserem Körper entstehen bei physiologischen Prozessen ständig sogenannte freie Radikale, z. B. bei der Energiebereitstellung in den Mitochondrien, bei Entzündungsreaktionen, sowie durch ionisierende Strahlung wie bsp. UV-Strahlung. Dabei handelt es sich unter anderem um gefährliche, instabile Sauerstoffverbindungen. Diese werden für Zellschädigungen, viele dadurch entstehende Krankheiten, sowie einen beschleunigten Alterungsprozess verantwortlich gemacht. Viele Faktoren, die durch unsere Lebensgewohnheiten bedingt werden, führen zu einer vermehrten Bildung von freien Radikalen. Dazu zählen unter anderem Rauchen, industriell gefertigter Zucker, und nicht zuletzt chronischer Stress. 16–22

Was ist oxidativer Stress?

Oxidativer Stress spielt bei vielen akuten und chronischen Erkrankungen eine wichtige Rolle. Auch bei schnellen Alterungsprozessen hat oxidativer Stress einen großen Einfluss. Es bezeichnet einen Zustand im Stoffwechsel, bei dem durch Oxidationen Schäden an Zellen und Gewebe entstehen. Dieser Zustand entsteht aus einem Ungleichgewicht an oxidativen und antioxidativen Prozessen. Stress, hohe Körperliche Belastungen und ungesunde Lebensgewohnheiten sind die wichtigsten Auslöser. Die Hauptquelle für oxidativen Stress stellt die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies dar. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale und wirken dementsprechend zellschützend. Der Körper bildet zwar eigene Antioxidantien, allerdings können damit nicht alle Bereiche des Stoffwechsels geschützt werden. Die Aufnahme von Antioxidantien wie Anthozyanen und Vitaminen durch die Nahrung ist deshalb essenziell. Aus diesem Grund ist eine Ernährung zu empfehlen, die reich an natürlichen Antioxidantien ist. 22–25

Montmorency Sauerkirschen haben einen besonder hohen Orac-Wert

Freie Radikale, die für die Entstehung von sog. Oxidativem Stress verantwortlich sind, werden über die in Lebensmittel vorhandenen Antioxidantien neutralisiert. Demnach ist eine Ernährung, welche reich an natürlichen Antioxidantien ist, zu empfehlen. Antioxidantien wirken im weitesten Sinne zellschützend und sind in der Lage vor Krankheiten zu schützen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu unterstützen. Nach moderner Auffassung ist der Einfluss des oxidativen Stresses auf Krankheitsbilder allerdings überbewertet. Verabreichungen hoher Mengen von Antioxidantien haben im Klinikalltag im Bezug zum oxidativen Stress nicht zu den erhofften Resultaten geführt. Antioxidantien wie Anthozyane werden im Körper auf vielfältige Art und Weise verwendet. Der Zusammenhang von verbesserter Gesundheit mit einer antioxidans-reichen Ernährungsweise ist aber unbestritten. Daher sind Lebensmittel wie die Montmorency-Kirsche mit einem breiten Spektrum an Antioxidantien weithin empfohlen. 15,21,22,26

Quellen

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