Gichtanfall nach den Feiertagen vorbeugen – So geht`s

Auf dem Weihnachtsmarkt

Weihnachtszeit – Gichtzeit

Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen vor allem eines – Genusszeit. Selbst gebackene Plätzchen, Glühwein vom Weihnachtsmarkt, Gänsebraten an Heiligabend und zu Silvester noch ein Raclette. Zugleich fällt es vielen Leuten während dieser besinnlichen Zeit schwer, ihr gemütliches Zuhause zu verlassen und sich ausreichend zu bewegen. Was gesunde Menschen einmal im Jahr relativ problemlos wegstecken, kann jedoch für eine bestimmte Personengruppe schnell gefährlich werden. Die Rede ist von Gicht-Patienten. Gicht ist in Deutschland eine weit verbreitete Erkrankung1,2, dabei gibt es natürliche Hausmittel, die das Gicht-Risiko deutlich senken. Die Montmorency-Sauerkirsche ist eines dieser natürlichen Mittel. Denn sie verfügt über zahlreiche Wirkstoffe, die sowohl die Entzündungen bei Gicht mindern als auch den Harnsäurespiegel dauerhaft senken können3-5. Doch was ist Gicht überhaupt und wie entsteht diese Erkrankung, die mittlerweile nicht nur ältere Menschen trifft?

Gicht – Eine Erkrankung des Purinstoffwechsels

Gänsebraten

Bei Gicht handelt es sich um eine Erkrankung des Harnsäure-, beziehungsweise Purin-Stoffwechsels. Purine sind Bestandteil der DNA, sprich des menschlichen Erbmaterials, und damit in jeder menschlichen Zelle zu finden. Im Rahmen von ständigen Auf- und Abbauprozessen fallen daher permanent Purine im Körper an, die zur sogenannten Harnsäure abgebaut werden. Diese wird ins Blut abgegeben und über die Niere mit dem Urin ausgeschieden. Hinzu kommt dann noch Harnsäure, die wir durch Purine in unserer Nahrung aufnehmen1,2.

Plätzchen zu den Weihnachtsfeiertagen

Harnsäure ist im Körper eines gesunden Menschen eigentlich nicht schädlich. Fällt jedoch zu viel Harnsäure an, bzw. wird sie nicht vernünftig ausgeschieden, steigt der Harnsäure-Spiegel im Blut an. Man spricht von einer Hyperurikämie. Übersteigt die Harnsäure einen bestimmten Wert, löst sie sich dann nicht mehr im Blut und fällt als Kristall aus. Diese Kristalle können sich in Gelenken und langfristig sogar in Organen ablagern. Der Körper erkennt diese Kristalle als Fremdstoff und versucht sie mit Hilfe von Immunzellen zu bekämpfen. Diese scheitern jedoch an der scharfkantigen Struktur der Kristalle und gehen zu Grunde, wobei sie wiederum neue Immunzellen anlocken. Es kommt schließlich zu einer sich selbst verstärkenden Immunreaktion, die eine enorm schmerzhafte Entzündung des Gelenks auslöst. Man spricht in diesem Zustand von einem Gichtanfall 1,2.

In der Regel unterscheidet man zwischen einem Patienten, der lediglich einen erhöhten Harnsäure-Spiegel hat, und einem Patienten, der bereits einen Gichtanfall hatte. Nur letzteren würde man als Gicht-Patienten bezeichnen, da es in seinem Gelenk nach dem ersten Anfall auch nach Abklingen der Schmerzen zu dauerhafter Gelenkdestruktion kommt. Als Ursachen, bzw. Auslöser der Gicht gelten zum einen die familiäre Belastung, sprich ein gewisses erbliches Risiko, und der allgemeine Lebenswandel. So geht man davon aus, dass Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung mit viel Fleisch, Zucker, Alkohol etc. das Risiko, an Gicht zu erkranken, massiv steigern1,2.

Wieso haben so viele Leute in der Weihnachtszeit Gichtanfälle?

Glühwein und andere Alkoholische Getränke zur Weihnachtszeit

Ein Gichtanfall findet immer dann statt, wenn die Harnsäure bei einem Gichtkranken unerwartet einen bestimmten Wert übersteigt. Das kann zahlreiche Ursachen haben. Eine gesteigerte Zufuhr von Purinen über die Nahrung, die übermäßige Zufuhr von Alkohol und Fructose, eine radikale Hungerkur, bei der unerwartet körpereigene Zellen zu Grunde gehen oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente, die die Harnsäure-Ausscheidung hemmen1,2.

In der Weihnachtszeit kommen nun gleich mehrere Faktoren zusammen, die bei einem Gichtkranken das Risiko eines Anfalls erhöhen. Der offensichtlichste Faktor ist dabei das Essen. Speziell zu Weihnachten essen viele Menschen mehr Fleisch und weniger Gemüse und Obst. Fleisch zählt jedoch unglücklicherweise zu den Purin-reichsten Lebensmitteln überhaupt, und kann den Harnsäure-Spiegel entsprechend in die Höhe treiben. Doch nicht nur der Weihnachtsbraten ist ein Problem. Auch Alkohol und Süßigkeiten spielen eine Rolle. Diese enthalten zwar in der Regel nicht allzu viele Purine, jedoch kann Alkohol die Harnsäure-Ausscheidung erschweren, während bei der Verstoffwechselung von Fructose (die 50% des normalen Haushaltszuckers ausmacht) zusätzliche Purine anfallen können. Besonders problematisch ist dabei übrigens Bier, da es aufgrund der enthaltenen Hefe sogar noch zusätzlich Purine liefert1,2.

Ein weiteres Problem, das die Weihnachtszeit zur Gicht-Zeit macht, sind die Temperaturen. Ein Gichtanfall wird ausgelöst, weil sich die Harnsäure im Blut nicht mehr ausreichend löst. Die Löslichkeit von Stoffen wird unter anderem durch eine warme Umgebungstemperatur gefördert, bzw. umgekehrt bei niedrigen Temperaturen behindert. Aus diesem Grund erleiden die meisten Menschen ihren ersten Gichtanfall auch an Zehen-, oder Fingergelenken. Diese sind am weitesten vom warmen Körperkern entfernt, sodass die Löslichkeit der Harnsäure hier am geringsten ist1,2.

Mit diesen Informationen fällt es leicht, sich vorzustellen, wie ein Gicht-Patient in der Weihnachtszeit einen Anfall erleidet: Nachdem man längere Zeit bei kalter Außentemperatur auf dem Weihnachtsmarkt gestanden hat, um sich an Glühwein, Bratwurst und Weihnachtsgebäck zu erfreuen, ist es quasi nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Harnsäure in den Gelenken ablagert.

Was kann man tun, um einen Gichtanfall zu verhindern?

Einen Gichtanfall zu vermeiden ist nicht leicht, vor allem in der Weihnachtszeit. Generell muss man dabei zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen differenzieren. Langfristig ist es für jeden Gichtpatienten wichtig, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Der Arzt kann anhand von regelmäßigen Untersuchungen beurteilen, ob der Patient zur Senkung des Harnsäure-Spiegels, bzw. auch zur Symptom-Reduktion Medikamente einnehmen sollte. Eine adäquate, Harnsäure-senkende Medikation kann speziell bei schweren Gicht-Erkrankungen helfen, den Anfällen vorzubeugen1,2.

Eine weitere lang-, bzw. mittelfristige Maßnahme ist die Ernährungsumstellung. Gicht-Patienten sollten zum einen versuchen, den Gehalt an Purinen in ihrer Ernährung gering zu halten, und zugleich abzunehmen. Ein Übermaß an Purinen in der Nahrung und Übergewicht erhöhen unabhängig voneinander das Risiko eines Gichtanfalls. Glücklicherweise ist es relativ einfach, diese beiden Ernährungs-Ziele miteinander zu vereinbaren. Viel Gemüse, moderate Mengen Obst, Milchprodukte, Eier und Fisch, wenig bis gar kein Fleisch, Alkohol und Süßwaren – mit diesen Maßnahmen sind die meisten Gicht-Patienten bereits gut bedient. Außerdem sollte man speziell im Winter darauf achten immer viel Wasser zu trinken. Sobald man ein bisschen dehydriert, steigt die relative Konzentration der Harnsäure automatisch an6.

Das Problem an der Sache ist, dass auch ein Gicht-Patient sich zu Weihnachten gerne etwas gönnen möchte. Wenn man nun jedoch an einem Tag alle guten Vorsätze ignoriert und völlig über die Strenge schlägt, ist das Risiko eines Anfalls groß. Besser ist es, sich über die Adventszeit immer wieder Kleinigkeiten zu gönnen und ansonsten vernünftig zu bleiben. Dadurch gibt man dem Körper die Möglichkeit, mit der zusätzlichen Harnsäure „portionsweise“ klarzukommen.

Montmorency-Sauerkirschen als vorbeugende Maßnahme

Eine weitere Maßnahme, die speziell über die Feiertage helfen kann, Gichtanfällen vorzubeugen, wären Sauerkirschen. In einer Studie von 2012 mit über 630 Probanden konnte man beobachten, dass Gicht-Patienten, die Sauerkirschen, bzw. einen Sauerkirsch-Extrakt zu sich nahmen, weniger Gichtanfälle erlitten. Wenn die Patienten die Sauerkirschen parallel zu Gicht-Medikamenten aus der Klasse der Urikostatika einnahmen, konnte die Häufigkeit von Gicht-Anfällen sogar um 75% reduziert werden3!

Dieser Effekt ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Sauerkirschen die Harnsäure-Ausscheidung über die Niere fördern. So konnte man in einer weiteren Studie zeigen, dass die Einnahme von 30-60 ml Sauerkirschsaft-Konzentrat aus der Montmorency-Sauerkirsche die Harnsäure-Ausscheidung über den Urin um 250% steigern konnte4. Mittlerweile kann man exakt solche Saft-Konzentrate auch in Deutschland kaufen, wodurch man problemlos jeden Tag vom protektiven Nutzen der Sauerkirsche profitieren kann.


Apotheken Logo rot

Beim Kauf sollte man unbedingt auf die Qualität und die Konzentration des Sauerkirschsafts achten, am besten in Apotheken oder zertifizierten Webshops.

Sowohl Sauerkirsch-Kapseln und -Flüssigkonzentrat sind in der Apotheke oder über den Online-Handel in Deutschland erhältlich. Das Konzentrat finden Sie unter der PZN 12529355 und die Kapseln unter der PZN 10312723. In Österreich laufen die Kapseln unter der PZN 11668600. Eine Auswahl von aktuell verfügbaren Montmorency-Sauerkirsch-Produkten finden Sie u. a. bei Doc MorrisShop ApothekeApotal und Medpex.


Ohne Gichtanfall durch die Feiertage

Alles in allem gibt es bislang leider kein Wundermittel, das es einem Gichtkranken erlaubt, in der Weihnachtszeit hemmungslos zu schlemmen. Gicht ist eine ernst zu nehmende Erkrankung des Stoffwechsels und sollte als solche auch nicht über die Feiertage auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn man es jedoch schafft, auf einen gesunden Lebenswandel zu achten, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Sauerkirschen, dann steht einem besinnlichen Weihnachtsfest mit maßvollem Genuss im Kreise der Familie eigentlich nichts im Wege.

Quellen

  1. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (2016). Langfassung zur S2e-Leitlinie Gichtarthritis (fachärztlich). AWMF-Leitlinien Register Nummer: 060/005, Entwicklungsstufe: S2e. URL: https://dgrh.de/dam/jcr:c737faad-9390-41d3-a65a-c456d24e9b38/060-005m_S2e_Gichtarthritis_2016-06.pdf
  2. Engel B, Prautzsch H: DEGAM S1-Handlungsempfehlung – Akute Gicht in der hausärztlichen Versorgung. Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, aWMF-Registernr. 053/032b; September 2013. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053_032bl_S1_akute_Gicht_2014-05.pdf.
  3. Zhang, Y., Neogi, T., Chen, C., Chaisson, C., Hunter, D. J., & Choi, H. K. (2012). Cherry consumption and decreased risk of recurrent gout attacks. Arthritis and Rheumatism, 64(12), 4004–4011.
  4. Bell, P. G., Gaze, D. C., Davison, G. W., George, T. W., Scotter, M. J., & Howatson, G. (2014). Montmorency tart cherry (Prunus cerasus L.) concentrate lowers uric acid, independent of plasma cyanidin-3-O-glucosiderutinoside. Journal of Functional Foods, 11, 82–90. 
  5. Martin, K. R., & Coles, K. M. (2019). Consumption of 100% Tart Cherry Juice Reduces Serum Urate in Overweight and Obese Adults. Current Developments in Nutrition, 3(5), nzz011. 
    Chen, P.-E., Liu, C.-Y., Chien, W.-H., Chien, C.-W., & Tung, T.-H. (2019). Effectiveness of Cherries in Reducing Uric Acid and Gout: A Systematic Review. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine : ECAM, 2019, 9896757. 
  6. Li, R., Yu, K., & Li, C. (2018). Dietary factors and risk of gout and hyperuricemia: a meta-analysis and systematic review. Asia Pacific Journal of Clinical Nutrition, 27(6), 1344–1356. 
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